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Der schönste Ort der Welt …

Es passiert selten, dass ich von meinem Job und den damit verbundenen Reisen erzähle, ohne dass irgendwann die Frage aufkommt: „Und, wo hat es euch am besten gefallen ?“ Oder aber eine andere Variante „Wo ist der schönste Ort der Welt?“ Auch wenn es beim besten Willen keine Überraschung mehr ist, wenn mein Gegenüber diese Frage stellt, so bin ich doch jedes Mal aufs Neue ein bisschen vor den Kopf gestoßen.

Denn ich finde es unfassbar schwer, auf diese Frage zu antworten. Wäre es nicht unfair Australien gegenüber, wenn ich die Malediven nenne? Mal abgesehen davon, dass ich mich nicht einmal darauf festlegen kann, wo genau es mir in Australien am besten gefallen hat, da dieser Kontinent so vielfältig und die Natur einfach atemberaubend ist.

Sind Bali und Mallorca nicht viel zu unterschiedlich, um zu sagen, dass eine Insel „schöner als die andere sei? Und da gibt es auch noch Südafrika, Kalifornien und natürlich unser geliebtes New York. Hach, und Hawaii im Januar war auch soooo besonders, dass ich am liebsten sofort wieder an diesen traumhaften Ort zurückreisen würde. Ihr merkt schon, meine Antwort auf diese so häufig gestellte Frage fällt jedes Mal sehr lang aus. Meist fängt mein Gegenüber dann an, ebenfalls von einem dieser Orte zu schwärmen und wir führen ein vor Freude und Reisesehnsucht übersprudelndes Gespräch, das häufig zur Schlussfolgerung führt, dass wir ja uuuuunbedingt nochmal nach ***** müssen.

Wie um Himmels Willen soll man sich auf einen einzigen Ort festlegen, wenn die Welt doch so facettenreich ist, solch vielfältige Natur-Highlights zu bieten hat? Zu viele davon haben in den letzten Jahren einen ganz festen Platz in meinem Herzen bekommen. Und wie soll ich mich jetzt schon festlegen, wenn ich erst einen Bruchteil der Welt gesehen habe?

Immer wieder werde ich in diesem Zusammenhang auf Bali angesprochen. Klar, meine Liebe für diese Insel ist kein Geheimnis. Aber würde ich sie als „den schönsten Ort der Welt“ bezeichnen? Ich glaube nicht. Bali ist für mich einer dieser Orte, der mit einem ganz besonderen Gefühl verbunden ist. Ich verbringe dort unglaublich gerne Zeit, fühle mich pudelwohl und würde die ferne Insel als „Home away from Home“ bezeichnen. Doch wenn ich die Aussage, „der schönste Ort der Welt“ höre, muss ich zuallererst an unberührte Natur und Traumstrände denken. Da kann Bali mit vielen anderen Orten absolut nicht mithalten. Muss es aber auch gar nicht, denn hier stimmt für mich das Gesamtpaket.

Doch zurück zur so häufig gestellten Frage. Was bedeutet in diesem Zusammenhang überhaupt „schön“? Perfekt? Der allerschönste Strand? Die beeindruckendste Natur? Oder „dieses ganz besondere Gefühl“, das man mit bestimmten Orten verbindet?

Für einen Blogpost (Falls ihr ihn noch nicht gelesen habt: Best-of Josie loves auf Weltreise) habe ich schon einmal sehr subjektiv zusammengefasst, wo auf der Welt es meiner Meinung und unseren bisherigen Reiseerfahrungen nach das beste Preis-Leistungsverhältnis gibt, wo die größten Highlights für Tierliebhaber, wo wir den beeindruckendsten Sonnenuntergang gesehen haben etc. Aber die Frage „im großen Ganzen“ beantworten? Eher schwierig.

Aber das muss man doch eigentlich auch gar nicht, oder? „Der schönste Ort der Welt“ ist höchst subjektiv – und das ist auch gut so. Jeder nimmt einen bestimmten Ort ganz anders wahr, für jeden ist „das Paradies“ mit ganz anderen Attributen verbunden. Wenn ich auf Mallorca mit Chris mit dem Fahrrad über die Insel fahre, die Sonne am Abend die Felder in ein goldfarbenes Licht taucht und ich in diesem Moment herrlich unbeschwert bin, dann ist dies für mich in genau diesem Moment der allerschönste Ort der Welt. Ebenso, wenn ich einen der atemberaubenden Sonnenuntergänge auf Bali beobachte, oder aber an einem Maledivenstrand entlang spaziere. Oder es mir den Atem raubt, wenn ich auf dem Machu Picchu stehe. Oder nur eineinhalb Stunden entfernt vom München am absolut perfekten Eibsee. Erst letzte Woche wieder hat mir dieser Anblick den Atem geraubt …

Und da gibt es auch diese Tage, an denen ich an keinem anderen Ort auf der ganzen Welt sein wollte als in meinem Münchner Zuhause. Denn genau das fühlt sich in diesem Moment perfekt an. Also gibt es gar keinen Grund, den schönsten Ort der Welt als solchen zu bezeichnen, nicht wahr? Oder habt ihr ihn bereits gefunden, diesen einen, allerschönsten Ort der Welt?


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7 Kommentare

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    Sue

    Sehe ich ganz genau so. Ich liebe New York, Mallorca, Bali, die Seychellen, aber auch Hamburg. Bei so vielen Unterschieden kann man sich doch nicht „entscheiden“

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    Alexandra

    Liebe Sarah, so ein guter Post (wie alle von dir). Aber du hast die Gabe deine Leser mit auf deine Reisen zu nehmen. Wir können aufgrund unserer familären Situation(Kinder im Gymi und Studium) und unserem Jagdhund nur begrenzt reisen. Aber du nimmst einen auf besondere Art immer auf deine Reisen mit. Immer wen ich Zeit habe schmöckere ich begeistert in deinem Archiv und reise ein bisschen mit. Das ist wirklich eine wundervolle und so seltene Gabe seine Leser so mitzunehmen.

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      Über deine Worte freue ich mich sooo sehr! Genau das möchten wir mit unseren Artikeln erreichen. :-)

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    Also die Bilder sehen alle wirklich mega aus. Ich bin auch schon unglaublich viel gereist und habe für mein Alter schon extrem viele Länder gesehen. Vietnam war das letzte und ich kann auch wirklich nicht sagen welches das schönste für mich war…total schwierig.
    Liebe Grüße
    Luisa von https://www.allaboutluisa.com/

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    Kim

    Ich sehe es so wie du. Es gibt viele wunderbare Orte, die ich sehen und erleben durfte, aber den einen, schönsten Ort gibt es für mich nicht.
    Irgendwie sind es auch immer die Erlebnisse, die die Orte besonders machen.

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    Marla

    Du hast ja sooo Recht! Den einen schönsten Ort gibt es nicht. Wohl aber den einen, der jetzt, in diesem ganz speziellen Moment zu 100 % passt. Gleich, morgen, nächstes Jahr kann es ein ganz anderer sein. Weil ich mich verändere, weil die Welt so voller wunderbarer Orte ist und jeder etwas anderes, ganz und gar Eigenes zu bieten hat. Ob ein Ort nun sozusagen vor der Haustür oder am „Ende der Welt“ liegt, ist völlig egal. Hauptsache, man geht mit wachen Sinnen hin und bleibt offen für seine Erzählung.

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