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Der Jahrestag der FreundschaftDer
Jahrestag
der
Freundschaft

Rahmen

Vorgestern Morgen musste ich schmunzeln, als ich noch etwas schlaftrunken mein Smartphone in die Hand nahm und die Facebook App öffnete. Auch wenn die Plattform lange nicht mehr die Relevanz von früher hat, so nutze ich sie nach wie vor täglich und mag sie – aus vielen Gründen – lieber als Instagram. 

Nein, es war keines der lustigen Tier- oder Babyvideos, das mich in mich hinein kichern ließ, sondern ein Hinweis von Facebook. Die Gratulation zum „Jahrestag der Freundschaft mit meinem Mann“. Seit zehn Jahren bin ich mit Chris auf Facebook befreundet. Wären wir damals noch nicht zusammen gewesen und würde die Facebook-Freundschaft tatsächlich in einer Relation mit unserem Kennenlernen im „Real Life“ stehen, dann wäre das vermutlich ein Grund, zu feiern. Aber nein, damals kannten wir uns schon lange. Und wir wussten sogar schon, dass wir einmal heiraten werden. Das geschah übrigens vier Jahre später. Und auch daran erinnerte mich Facebook in einem kurzen Filmchen, das zur Feier des Tages aus gemeinsamen, auf Facebook geteilten Momenten zusammengeschnitten wurde. Zugegeben, das war schon ganz nett, denn so schwelgte ich in Erinnerungen an unsere Weltreise und die Hochzeit.

Ein „Outtake“ von unserer Hochzeit 2013 in New York. Während wir mit der Fotografin unterwegs waren, fing es plötzlich in Strömen an, zu regnen. Alle Bilder findet ihr übrigens hier!

Und das ein und andere Schmankerl aus der Josie loves Anfangszeit (Im März feiern wir by the way das zehnjährige Blog-Jubiläum!) war auch dabei.

Unser allererstes „Pärchenshooting“ für LuisaViaRoma im Jahr 2012 war Part des Facebook-Rückblicks

Chris bekam kurze Zeit später eine ähnliche Mitteilung, allerdings wurde er nicht an den Jahrestag unserer Freundschaft erinnert, sondern an seine zehnjährige Mitgliedschaft bei Facebook. Das begründet auch, wieso wir dort seit zehn Jahren befreundet sind.

Ich persönlich bin schon etwas länger bei Facebook angemeldet. Als ich vor über elf Jahren bei einem Online-Magazin arbeitete, war Facebook „das neue Ding aus den USA“, das total hip und irgendwie viel internationaler und cooler als Lokalisten und Co war. Und es war natürlich sehr spannend, es beruflich für eben dieses Online-Magazin zu nutzen.

Interessant finde ich, dass Chris sich hingegen erst mehr als ein Jahr später bei Facebook anmeldete. Vorher hatte es für ihn schlichtweg keinerlei Relevanz. Obwohl er als „Privatperson“ durchaus onlineaffin war. Facebook war irgendwie noch so ein Nischending und privat nutze man eher WerkenntWen und Lokalisten, um sich mit Freunden auszutauschen. studiVZ nicht zu vergessen. Oder man schrieb sich SMS. What’s App gab es damals noch nicht. Generell nutzte man die Anfänge der sozialen Netzwerke eher, um sich mit Personen auszutauschen, die man schon kannte. Es ging noch nicht um Selbstinszenierung, eher darum, in Kontakt zu bleiben und Informationen zu bekommen. Und niemand kam auf die Idee, dass man in seiner Freizeit einmal in Form sogenannter „Instagram Stories“ das Leben von so vielen Menschen praktisch live und in Farbe verfolgen würde. Wie gesagt, das alles ist gerade einmal zehn Jahre her. Klingt lang. Ist es aber eigentlich nicht. Dennoch stellte in diesen zehn Jahren das Thema Social Media unser Leben komplett auf den Kopf.

Und zehn Jahre später alias „2019“? Da wurde gerade das erste Instagram Museum in Deutschland eröffnet. Mit zahlreichen Kulissen, um das perfekte Instagram Foto für den eigenen Account zu kreieren. Kein Scherz, googelt mal nach dem „The Cali Dreams“ Museum in Düsseldorf. Gestern Morgen sah ich erst einen Bericht im Frühstücksfernsehen über Influencer, die mit einem vollgepackten Koffer mit mehreren Outfits das Museum besuchten, um sich vor den unterschiedlichen Hintergründen im jeweils dazu passenden Look abzulichten und so die perfekte Kalifornien-Illusion zu schaffen. Ein elfjähriges Mädchen posierte zeitgleich höchst motiviert vor der Kamera ihres Vaters. Mir kam der Gedanke, dass diese Elfjährige eine Zeit ohne Social Media gar nicht kennt und ich persönlich ehrlich gesagt sehr, sehr glücklich bin, diese Zeit sehr bewusst erlebt zu haben.

In den zehn Jahren ist unfassbar viel passiert, und da stellt sich natürlich unmittelbar die Frage: Wie wird die Social Media Welt in weiteren zehn Jahren aussehen? Was kommt da noch auf uns zu? Denn wenn eines klar ist, dann die Tatsache, dass es immer weiter gehen wird. Instagram ist momentan zwar das Nonplusultra, aber sicherlich nicht das Ende der Social Media Fahnenstange.

Wie immer möchte ich das Wort an euch übergeben: Wann ist Social Media in euer Leben getreten? Wie nutzt ihr die verschiedenen Plattformen heute in eurem Alltag? Lasst uns in die Glaskugel schauen: Wie sieht unser Social Media Verhalten im Jahr 2029 aus?

2014 auf unserer Weltreise

2019 in Italien


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2 Kommentare

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    2019
    19
    Marla

    Ich nutze What’s App bzw. Telegram, SMS und die gute alte E-Mail, je nachdem was und wieviel ich mitteilen möchte. Und zwar ausschließlich Leuten, zu denen ich auch im „wirklichen“ Leben Kontakt habe. Ansonsten verfolge ich natürlich Blogs, Reiseportale usw,,schaue auch bei Instagram vorbei. Aber ich sehe nach wie vor keinen Grund, mich immer und ständig kundtun oder mich gar inszenieren zu müssen. In Zukunft denke ich, wird sich das alles ohnehin relativieren. In dem Maß, in dem die Plattformen zu einer Selbstverständlichkeit werden (soweit sie das nicht längst sind – s. Facebook) lässt der Hype nach, und jeder filtert das Sinnvolle für sich heraus. Bleibt jedenfalls zu hoffen. Bis jetzt lief es eigentlich immer so.

  • 30
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    2019
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    Emi

    Mich nervt Facebook mittlerweile nur – immer die gleichen Leute nutzen es, um persönliche Fotos zu posten. Praktisch sind natürlich die Geburtstagserinnerungen, aber ich schicke lieber Freunden auf WhatsApp eine Nachricht. Vor ein paar Monaten “erinnerte” mich eine Kollegin, doch bitte Fotos von meinem Urlaub und Wochenendtrip zu posten und schaute recht ungläubig, als ich sagte, dass ich keine Lust mehr habe, private Fotos zu posten. Wenn ich etwas poste, ist es eine Landschaft oder einen Artikel. Das war’s. Einige Freunde sehen das ähnlich. Aber da leider die Bereitschaft zum TEL oder Emailschreiben abgenommen hat, bleibt es dann lediglich bei kurzen Whatsapp Nachrichten – die natürlich keine “richtige” Unterhaltung ersetzen. Wahrscheinlich ist der Fakt, dass ich im Ausland lebe, zusätzlich ein Hemmungsgrund, zu tel – wobei FaceTime oder WhatsApp Calls nicht von der Entfernung anhängen. Instagram nutze ich wenig.

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