Ich liebe das Internet! Jeden Tag verbringe ich Stunden damit, mein Job wäre undenkbar ohne das WWW. Das Internet hat viele Vorteile, macht vieles einfacher. Doch was solch große Vorteile hat, bringt auch Nachteile mit sich. Der Schlimmste davon ist die vollkommene Anonymität des Internets. Jeder kann machen und schreiben, was immer er möchte. Sich hinter seinem Computer verstecken und all die bösen Dinge schreiben, die man mit manch einer Person in Verbindung bringt. Und dies passiert leider viel zu oft. Ich spreche von Cyber-Mobbing, vom „Haten“, oder dem ein oder anderen Shitstorm, der durch ganz banale Dinge losgetreten wurde. Es ist klar, dass die Welt kein riesengroßer Ponyhof ist, in der jeder jeden mag. Aber muss man anderen Menschen mit oftmals zutiefst verletzender Wortwahl schreiben, dass man sie nicht mag? Muss man auf Schwachstellen anderer herumreiten, weil man sich dadurch vielleicht selbst besser fühlt? Es fällt mir schwer, die Denkweise der sogenannten „Hater“ zu verstehen.
Als Blogger steht man in gewisser Weise in der Öffentlichkeit und muss mit solchen negativen und oftmals bösartigen Kommentaren umgehen können. Denn sie kommen immer und immer und immer wieder. Muss man sie deshalb akzeptieren? Oh nein! Es ist Zeit, auf dieses Problem aufmerksam zu machen, es laut auszusprechen. Und genau dies tut die deutsche GLAMOUR mit der Aktion #Smilestorm, für die sie unter anderem einige deutsche Blogger wie Paddy, Masha, Jana, Katja, Jessie, Jasmin und Isabella, die Janes und mich ins Boot geholt hat.
Im Interview fragte mich die GLAMOUR nach dem negativen Kommentar, der mir am stärksten in Erinnerung geblieben ist. Erinnert ihr euch noch an den Post, in dem ich euch meine Verlobung mitgeteilt habe? Daraufhin kamen sehr viele nette Kommentare und Glückwünsche, bis plötzlich eine Person folgenden Kommentar (Original-Wortlaut mit perfekter Rechtschreibung) schrieb:
„ehhm ich glaube ich hab was nicht mitbekommen. der verlobungsring…ist das dieses kleine, ganz ganz kleine etwas an deinem finger auf dem foto? also dieser hauch von nichts mit dem kaum erkennbaren herzchen in der mitte???? das da an deiner hand was man sofort verlieren kann weil es soooo winzig is???das kann doch nicht wirklich der verlobungsring sein, ODER?“
Daraufhin startete eine Diskussion zwischen meinen entsetzten Lesern und der Person, die sich Anna nannte und noch ein paar andere „nette“ Kommentare hinterließ. Das hatte die Folge, dass in den Monaten darauf alle, die ich traf, nicht nur zur Verlobung gratulierten, sondern gleich ein „Aber dein Ring ist doch total schön, ich verstehe gar nicht, warum da so viele blöde Kommentare kamen.“ hinterherschoben. Sehr nervig, wenn eine eigentlich sehr positive Sache plötzlich wegen einer einzigen Person solch einen negativen Beigeschmack bekommt. Übrigens ein Grund, warum ich versuche, auf dem Blog nie all zu persönlich zu werden. Je persönlicher man wird, desto größer ist die Angriffsfläche. Man braucht definitiv ein dickes Fell als Blogger, denn man bekommt immer wieder zu hören, dass man doof / zu dick / zu dünn / arrogant / hässlich / eingebildet etc. ist. Das Schlimmste: Es sind nicht immer völlig Fremde, sondern oftmals auch Menschen, die man „im echten Leben“ bereits getroffen hat, die solche Kommentare schreiben. Aber würden sie dir diese Worte jemals ins Gesicht sagen? Oh nein, so etwas würden sie nie tun. Versteckt hinter der Anonymität des WWW geht das doch viel einfacher. Online ist die Schamgrenze viel geringer. Niemand stellt sich dir auf der Straße gegenüber, schaut dir in die Augen und sagt: „Ich finde dich sch****!“. Online sind diese vier Wörter ganz schnell getippt,
Und was machen wir ab sofort, wenn wir auf unseren Blogs, Facebook, Twitter oder Instagram einen Hater-Kommentar bekommen? Wir antworten mit einem einzigen Wort, nämlich #Smilestorm. Lächeln macht nämlich bekanntlich viel mehr Spaß als das Verbreiten von bösem Blut.
An dieser Stelle interessieren mich auch sehr eure persönlichen Erfahrungen: Hattet ihr es schon einmal mit Hatern, Cybermobbing oder einem virtuellen Shitstorm zu tun? Wie seid ihr damit umgegangen?