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Body Positivity versus Social Media Perfektion

Body Positivity versus Social Media Perfektion

Rahmen

Gerade gestern habe ich wieder einmal einen Artikel über das Thema Body Positivity gelesen. Einer von sehr vielen Artikeln auf Blogs, in Online- und Print-Magazinen, mit denen ich mich in den letzten Wochen und Monaten beschäftigt habe. Ein Artikel, der mich wieder einmal ins Grübeln brachte. „Body Positivity“, eine Bewegung, die momentan groß bejubelt wird. Wir Frauen sollen uns in unserem Körper wohl fühlen, unsere Weiblichkeit lieben, egal ob Kleidergröße 32 oder 46. Ja, grundsätzlich eine Bewegung, die ich laut klatschend bejubeln würde. Wenn da nicht dieser wirklich fiese Beigeschmack wäre. Seit Beginn dieses Blogs ist es mir so unendlich wichtig, mich für die Vielfalt des weiblichen Körpers auszusprechen. Dafür, dass es eben nicht nur diese eine Norm von Schönheit gibt, dafür, dass man nicht nur diesem einen von den Medien geprägten Schönheitsideal hinterherrennen muss, um attraktiv zu sein.

Auch lange bevor es gewissermaßen Trend wurde, Body Positivity zu loben. Sicherlich auch aus einer persönlichen Erfahrung heraus, die mein Leben sehr geprägt hat. In meiner kurzen, aber mich nachhaltig beeinflussenden Model-Zeit, in der mir mit 15 bei einer damaligen Kleidergröße von 34/36 und dem Rat abzunehmen viel unbeschwerte Teenagerzeit zerstört wurde (Hier hatte ich einmal darüber geschrieben).

Body Positivity versus Social Media Perfektion

Doch zurück zum Thema Body Positivy, dem Aufruf, sich selbst zu lieben. Egal welche Kleider- oder Körbchengröße, egal ob klein oder groß, im Körper einer Frau geboren oder Transgender, egal welche Haut- oder Haarfarbe man hat. Wie gesagt, grundsätzlich eine grandiose Bewegung. Doch wie um Himmels Willen soll ein junges Mädchen lernen, sich selbst zu lieben, wenn in den sozialen Medien einzig und allein sehr schlanke Körper gezeigt und oftmals sogar offensichtlich magersüchtige Frauen mit „Body Goals“-Kommentaren gefeiert werden? Wenn eine sehr schlanke Frau in einem vielleicht nicht ganz so vorteilhaften Kleidungsstück sofort mit „darin siehst du fett aus“ Kommentaren beschimpft wird? Wie soll man seinen eigenen Körper und sein eigenes Gesicht lieben, wenn im Instagram Feed nur noch vermeintliche Perfektion zu sehen ist? Wenn jeder noch so kleine Makel als inakzeptabel dargestellt wird?

Ein Zitat der Autorin Andi Zeisler, das mir im Kopf blieb:

„Es kann nicht nur um ‚Alle Körper sind schön, wenn du dich selbst liebst‘ gehen, wenn dir die Welt jeden Tag das genaue Gegenteil zeigt und einredet.“

Ich habe schon des Öfteren gedacht, der Peak wäre erreicht, aber nein, es wird immer, immer extremer. Seit einiger Zeit wird nicht mehr nur gehungert, es ist völlig normal und gehört fast schon zum guten Ton, sich beim Beauty-Doc tunen zu lassen. Versteht mich nicht falsch, ich bin absolut dafür, etwas korrigieren zu lassen, wenn man stark unter einem vermeintlichen Makel leidet und dieser zur großen seelischen Belastung wird. Auch in meinem Freundeskreis hat solch eine Operation schon für ein so viel besseres Lebensgefühl gesorgt. Aber: Mich schockiert zutiefst, wenn regelmäßig der Beauty-Doc besucht wird, nur um eben dem perfekten Instagram-Schönheitsideal zu entsprechen. Wenn hübsche, natürliche, junge Frauen mit Charakter sich plötzlich zur lebendig gewordenen Barbie wandeln.

Vor kurzem schminkte mir ein Make-up-Artist meine Lippen für einen Look etwas voluminöser und fügte dabei kichernd hinzu: „Sieht gut aus. Aber lass dir jetzt bloß nicht wie alle anderen deine Lippen aufspritzen“. Eine flapsige Bemerkung, die mich zutiefst entsetzt hat. Noch nie, nie, niemals ist mir in den Sinn gekommen, meine Lippen aufspritzen zu lassen. Klar, sie könnten voller sein, aber das sind doch MEINE Lippen. „Lippen aufspritzen“ ist ein aktueller Beauty-Trend. Das macht man jetzt so, wenn man dem Idealbild entsprechen will. Oftmals sogar „mal eben schnell nebenbei“. Bestenfalls werden natürlich noch allerlei andere Körperteile getunt, jeder einzelne vermeintliche Makel ausgemerzt. Und wie um Himmels Willen soll Body Positivity in einer Zeit funktionieren, in der nicht einmal mehr eine natürliche, nicht ganz so volle Lippe akzeptiert wird? Wie soll sich ein junges Mädchen mit Selbstzweifeln in ihrem eigenen Körper wohlfühlen und sich schön in einer Kleidergröße 42 fühlen, wenn ihr dauerhaft „auf Perfektion getunte Frauen“ begegnen? Wie kann eine Bewegung funktionieren, wenn an anderer Stelle der Schönheitswahn immer, immer schlimmer wird?

An diesem Punkt möchte ich einmal meine liebe Freundin Maike zitieren, die Folgendes schrieb, als ich ihr den ersten Entwurf dieses Artikels schickte.

„Das Schlimme heute ist ja, dass es plötzlich nicht mehr nur die zwei, drei Beauties der Schule oder der Nachbarschaft gibt plus ein paar Stars aus den Medien – heute sind es via Social Media tausende vermeintlich perfekte Frauen und Mädchen ‚von nebenan‘, die suggerieren, jeder könne ’so schön‘ sein, wenn er nur den richtigen Lippenstift, das richtige Lippenvolumen, den antrainierten Waschbrettbauch etc. hätte. Das ist gefährlich, finde ich. Gefühlt gibt es nur noch die Extreme. Wunderschön vs. Makel – und stolz darauf. Zumindest empfinde ich das so. In vielen Feeds der neuen Instagram-Mütter fällt mir ein entspannteres Körpergefühl auf – wahrscheinlich, weil man einen irren Respekt davor hat, was der eigene Körper gerade geschafft hat. Und da bin ich beim zweiten Gedanken. Es muss viel mehr um Skills gehen, und viel weniger ums Aussehen. Ums gesund sein. Nicht um: Jeder muss schön sein, selbst, wenn er es nicht ist. So what: Es gibt viel mehr im Leben. Daran arbeiten, das halte ich für wichtig. Am Sich-mit-sich-selbst-Versöhnen. Das ist die Bedeutung von Body Positivity für mich.“

Wäre das nicht genau der Ansatz, mit dem wir arbeiten sollten? Unseren Körper nicht nur auf die Optik reduzieren, wie es uns die (sozialen) Medien seit so vielen Jahren vorgeben, sondern vielmehr auf das, was er kann? All die großartigen Möglickeiten, die er uns gibt, die Wunder, die er für uns vollbringt? Uns in erster Linie ausgewogen ernähren und Sport machen, um fit und gesund zu sein? Ich möchte dem gar nicht mehr viel hinzufügen, sondern gerne das Wort an euch übergeben: Was heißt Body Positivity für euch? Wie sehr beeinflusst euch Social Media? Wie sind eure Gedanken zu diesem Thema?


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22 Kommentare

  • 29
    08
    2017
    17

    Ein sehr schöner Blogpost und ein sehr schwieriges Thema. Ich für mich muss mich in meinem Körper wohlfühlen und zur Zeit fühle ich mich nicht ganz so wohl und versuche, ein wenig abzunehmen, aber nicht, weil mir auf Instagram gezeigt wird, ich müsste hungern. Ich glaube es kommt auch stark darauf an, wem man auf Instagram folgt. Klar, jüngere Mädels lassen sich davon beeindrucken und wollen so sein wie all die dünnen Mädels auf Instagram, da muss man schon sehr stark sein um zu begreifen, dass das nicht alles sein kann im Leben, was es zu erreichen gilt. Ich fürchte nur, dass sich all dieses Abgemagere in den Sozialen Medien nicht ändern wird, weil es einfach zu viele Menschen gibt, die das wirklich gut finden. Traurig. Auf den Laufstegen gibts doch auch immer noch fast nur Magermodels. Oder dann das andere Extrem. Aber eine normale Frau mit normaler Figur und normaler Kleidergröße ( Gr. 38/40) die existiert glaube ich manchmal einfach nicht wirklich.

    LG Katharina
    http://dressandtravel.com

  • 29
    08
    2017
    17
    Evy

    Mich stört an all den Body Positivity-Artikeln, dass es nur um den Körper geht. Warum lassen wir uns auf den Körper (und manchmal auch auf das Geschlecht…) reduzieren, wenn es soviele andere Probleme gibt? Wie wäre es mit einem schön-gefilterten Pseudo-Nackt-Foto und der Überschrift „Habe mich heute nicht getraut, das T-Shirt zu reklamieren, weil ich zu schüchtern war. #BeYourself“

    Ich wurde früher wegen meiner Figur gehänselt, heute habe ich andere Probleme. Und es nervt mich, dass das größte Problem unserer Gesellschaft das Aussehen ist. Nein, ist es nicht.

  • 29
    08
    2017
    17
    Natascha

    Ein wirklich klasse Post – wahre Worte. Ich bin selbst erst Anfang zwanzig und finde es dennoch schon schrecklich wie verzehrt die Wahrnehmung der jüngeren Generation ist. Höher, schneller, weiter. Besser aussehen als alle anderen, dünner als PersonX, Kalorien zählen im Wachstum. Hallo? Geht’s noch? Wo soll das denn hinführen? Ich finde das durch die sozialen Medien die Jüngeren in ihrer Entwicklung gestört werden, da sie nicht mehr sie selbst sein wollen sondern ein Ideal. Traurig aber wahr. Ich finde daher jeder sollte für sich entscheiden, was und wen er mag, was er für richtig und falsch hält und nicht so sein wie jemnden den es schon zig mal gibt. Auch bei den Stars ist nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen. Und an die Kids, bleibt es so lange wie es geht, irgendwann wünscht ihr euch die Unbeschwerheit des Kindsein oder TeenieSein zurück :)

  • 29
    08
    2017
    17

    Danke, dass Du uns an Deinen Gedanken teilhaben lässt und somit einen Anstoß zum Nachdenken gibst.
    Wie sollen wir Body Positivity leben, wenn dies nur von denjenigen gelebt wird die scheinbar perfekt sind? Zumindest wenn man nach dem Instagram Feed urteilt.
    Wo sind die wundervollen Frauen und Männer die perfekt unperfekt sind, mit einem tollen Charakter, die Dich zum Lachen bringen und für die andere Dinge im Vordergrund stehen? Deren Instagram Feed ist uninteressant, da dort ein scheinbarer Makel zu finden ist.
    Was ich allerdings am erschreckendsten finde ist die Tatsache, dass es schier normal ist sich die Lippen aufspritzen zu lassen. Es ist erschreckend, dass das in der Gesellschaft als alltäglich angesehen wird.
    Gibt es nicht viel wichtigere Dinge im Leben auf die es ankommt? Auf die es bei einem Menschen ankommt?
    Daran sollten wir etwas ändern.
    Happy Dienstag.
    Liebste Grüße,
    Franzi

  • 29
    08
    2017
    17
    Stefanie

    Ich bin ganz ehrlich. Mir persönlich gefällt der Körper ab Größe 42 nicht & deswegen kann ich die „jeder Figur ist schön egal in welcher Größe“ Propaganda auch nicht verstehen. Ein menschlicher Körper ist für Bewegung konzipiert & diese wird nun mal mit zunehmendem Gewicht unkomfortabler. Diese beeinflusst aber maßgeblich auch die Gesundheit.

    So wie deine Freundin Maike schreibt… es geht ums gesund sein. Sich wohl fühlen und schätzen was der Körper alles kann.

    Ich denke das Problem an der Instagram Welt ist, dass diejenigen mit beeindruckenden Körpern/Gesichtern/Leben usw. idR hauptberuflich Social Media machen. Und das vergisst ein normaler Leser schnell. Er vergisst dass diese Menschen ZEIT haben 2x täglich Sport zu machen. Oder Geld dafür bekommen zum Friseur zu gehen statt Geld dafür zu bezahlen. Oder dass sie sich die Lippen aufspritzen lassen, weil sie danach mehr Likes für ein Bild bekommen und das wiederrum mehr Geld in die Kasse spült.

    Aber da stellt sich mir die Frage… ist es mit den (großen) schönen (Mode-)Blogs nicht ganz genauso? Dass sich die Realität mit der Wirklichkeit mischt, weil auch diese Blogs eben hauptberuflich das tun was Spaß macht (oder auch nicht) – Shoppen, Fotos, Reisen, schön frühstücken und so weiter. Ich meine ich schau mir das doch auch gerne an und lasse mich davon inspirieren…

  • 29
    08
    2017
    17
    Sylvia

    Durch Instagram ist der Druck noch viel extremer geworden find ich. Da man nur den „Schönen“ folgt, hat man das Gefühl es gibt nur solche. Oft frage ich mich bei diesen Mädels mit den Monster-Sixpacks dann immer: macht das wirklich Spass, lohnt sich das? Für was denn bitte? Eine Gratis Uhr für 100€?
    Obwohl man es eigentlich nicht will, wird man doch auch unter Druck gesetzt unbewusst denk ich. Zum Glück hatte ich nie Probleme mit meinem Gewicht und war ein Leben lang Ideal bis Normalgewichtig ohne dabei Diät zu halten. Ich denke jeder sollte selbst herausfinden wie er sich wohl fühlt. Ich würde mich mit Gr. 42 nicht wohl fühlen – das bin ich nicht mehr. Jemand anders ist das aber vielleicht, dann sollte er es auch bleiben. Wir müssen glaub ich lernen mehr auf uns selbst zu hören.

    Liebe Grüsse
    Sylvia
    http://www.mirrorarts.at – Fotografie

  • 29
    08
    2017
    17
    Ina

    Ich muss mich Evy absolut anschließen. Wenn Menschen doch nur die gleiche Aufmerksamkeit ihrem Intellekt und ihrem Charakter schenken würden, dann wäre die Welt eine andere.
    Die Fehleinschätzung des eigenen Körpers ist in den letzten Jahrzehnten immer ein Problem gewesen, in meiner Schulzeit waren das dann eben keine Influencer und Models, sondern eher Schauspielerinnen, denen wir nachgeeifert haben, die Tigh Gap z.B. gab es genauso und wurde bei uns in der Umkleidekabine vor dem Sportunterricht verglichen. Nur hatten wir einfach noch keinen Begriff dafür.
    Ich glaube nicht, dass es viel bringt, auf solche Erscheinungen wie Instagram etc. zu schimpfen, wie es in letzter Zeit vermehrt zu lesen ist. Das bringt doch nichts. Besser ist es, sich wirklich zu überlegen, welchen Stellenwert ich einem vermeintlich perfekten Körper, Mode und Lifestylegedöns gebe und welchen er wirklich haben sollte. Wenn die großen Influencer sich diese Frage mal (ernsthaft und konsequent) stellen würden, dann wäre der Wirklichkeitsverzerrung stärker Einhalt geboten.

  • 29
    08
    2017
    17
    Mari

    Ich kann diesem ganzen Body-Positivity-Thema in den Social Media ehrlich gesagt insgesamt nicht viel abgewinnen bzw. fühle mich davon nicht wirklich angesprochen. Wie sehr man sich von Instagram & Co. beeinflussen lässt, hat meiner Meinung nach viel viel mehr mit einem selbst und dem eigenen (echten) Umfeld zu tun, als mit irgendwelchen Hungerhaken, muskelbepackten Fitness-Freaks oder aufgespritzten und aufgepolsterten Barbies. Wenn man sich sehr in Social Media reinsteigert, kann ich mir gut vorstellen, dass man irgendwann nicht mehr einschätzen kann, was normal und was krank ist. Aber solange man seinen Fokus auf das „echte“ Umfeld legt, sollten einen irgendwie „Influencer“ auf Instagram doch eigentlich gar nicht tangieren :-) Ich fühle mich ehrlich gesagt von irgendwelchen ultradünnen und ultrasportlichen und ultra-vegan-grünen „Instagram-Freaks“ gar nicht angesprochen. Und abgesehen davon… komische und ungesunde Körperideale hat es doch schon immer überall auf diesem Planeten gegeben und daran wird sich vermutlich auch nie etwas ändern. Und wenn ich mich so in meiner Heimatstadt umsehe, habe ich nicht den Eindruck, dass hier ein Magerwahn oder Sportwahn um sich greifen würde… genau genommen habe ich eher den gegenteiligen Eindruck und sehe sehr viele Kinder und Jugendliche, die schon übergewichtig sind und in jungen Jahren starke X-Beine haben. Vor dem Hintergrund habe ich eher den Eindruck, dass sich diese starke Beeinflussung das daraus entstandene Body Positivity-Thema eher rein auf die „Instagram-Blase“ beschränkt, aber im realen Leben keine größere Rolle spielt, als irgendwelche Körperideale, die es schon immer in den unterschiedlichsten Formen gegeben hat…

  • 29
    08
    2017
    17
    Kathrin

    Toller Artikel! Ich stimme dir total zu, schade, dass sich das ganze über die Jahre hinweg so entwickelt hat.

    Liebe Grüße
    Kathrin

  • 29
    08
    2017
    17
    Damaris

    Ein nicht ganz unerheblicher Aspekt bei diesem Thema ist auch, dass viele Männer auf sehr Schlank stehen. Nicht alle, aber doch eine beachtliche Anzahl.

    Und gerade Jungs im Teenageralter können sehr, sehr brutale Bemerkungen machen. Und Mädchen sind dahingehend gerade im Teenageralter ausgesprochen sensibel. Ich denke, dass sich in diesen jungen Jahren öfter Mal lebenslange Körperkomplexe ausprägen.

  • 29
    08
    2017
    17
    Edyta

    Toller Beitrag. Jetzt wo ich den lese, fühle ich mich doch leicht ertappt 🙄
    Ich z.B sehe das auch so wie du. Ich habe vererbte Augenringe und die sind nicht gerade „unauffällig“… ich hab immer gesagt, dass ich, wenn es denn etwas gibt, sie mir unterspritzen bzw. weg machen lasse. Wenn so etwas einen sehr stört und man das schon immer ändern wollte, ist das in Ordnung. Allerdings habe ich mir nie großartig Gedanken darum gemacht geschweige denn recherchiert, bis es eine Bloggerin gemacht hat und ich vom Ergebnis begeistert war (und nach wie vor bin).
    Seit dem hab ich angefangen mir ernsthaft Gedanken zu machen und zu recherchieren und schlussendlich hab ich mich für diesen Schritt entschieden…wie das Ergebnis aussieht, wird sich bald rausstellen.
    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich mir darüber so viele ernsthafte Gedanken gemacht hätte, wenn ich das nicht gesehen und nicht tagtäglich damit konfrontiert werden würde.
    Das erschreckt mich gerade doch etwas 😧
    Ich mein ich bin fast 28 und da ist das, wie ich finde, völlig okay. Zumal mich das seit Jahren stört.
    Nur wie du sagst, wie sollen junge Mädels damit umgehen, die noch kein Selbstvertrauen haben und noch nicht zu sich gefunden haben?
    Das ist sehr beunruhigend und sollte jeden zum nachdenken bringen.
    Ich hoffe und wünsche mir, dass dein Beitrag etwas positives bewirkt!
    Liebste Grüße

  • 29
    08
    2017
    17

    Ein super Beitrag mit dem du den Nagel auf den Kopf triffst. Und das merkt man auch an den vielen langen Kommentaren unter dem Beitrag! Du sprichst uns allen aus der Seele.
    Ich kann nur schwer beurteilen, wie sich junge Mädchen heutzutage mit diesem inszenierten Druck umgehen aber ich bin sehr froh, dass ich davon in meiner Jugend verschont geblieben bin.
    Über die Jahre habe ich für mich herausgefunden, mit welchem Gewicht und welcher Optik ich mich persönlich am wohlsten fühle und was andere darüber denken ist mir egal geworden.
    Was ich allerdings schlimm finde, ist vor allem, dass dieser Trend zum perfekten Körper so verherrlicht wird! „Das sind die Gene“, „Ich kann so viel essen wie ich möchte, das war schon immer so“ oder „Ich mache nicht viel Sport, ich trinke dafür Wasser mit Ingwer“ sind Kommentare die mich rasend machen. Um so einen schlanken und trainierten Körper zu haben, muss man jeden Tag Opfer bringen und hart daran arbeiten. Sport und ein strenger Ernährungsplan sind unumgänglich, nichts fällt vom Himmel und deswegen ist es eine Frechheit etwas anderes zu suggerieren.
    Silvie Meis hat vor einigen Tagen ganz deutlich gesagt, was sie jeden Tag aufs Neue für einen Arbeit in ihr Aussehen stecken muss und diese Ehrlichkeit finde ich toll!

    xo Rebecca
    https://pineapplesandpumps.com/

  • 30
    08
    2017
    17
    Christina

    Schöner Artikel. Schlimm wie sich alles verändert, wo führt es noch hin!
    Ist aber auch für dich eine schwierige Gradwanderung, da du ja in der Branche arbeitest und uns auch im Endeffekt Tag für Tag -wie ich finde- das „Perfekte Leben“ präsentierst und durch deine wirklich tollen Fotos zeigst. Hier gehts ja im Endeffekt auch schon los…. Und wir wollen ja in dieser Zeit alle auch perfekt sein… und das zu schaffen ist schier unmöglich!

  • 30
    08
    2017
    17
    Eliza

    Liebe Sarah,

    vielen lieben Dank, dass du diese Themen offen ansprichst. Ich lese einige ausgewählte Blogs, aber nur bei deinem kommentiere ich. Du sprichst Dinge an, die so wahr und unschön sind.
    Ich bin Mitte Zwanzig und mittlerweile unfassbar dankbar dafür, dass es in meiner Teenagerzeit gerade erst mit dem Internet anfing. Ich musste mich „nur“ mit Zeitschriften und dem Fernsehen auseinandersetzen, aber das reichte vollkommen aus! Immer wieder litt ich in meinem Leben unter Gewichtsproblemen, sprich Übergewicht. Ich fand mich hässlich, fett, verkehrt!
    Seit fünf Jahren ist das unfassbare gelungen und ich halte mein Normalgewicht. Doch erst doch die Bloggerin Ella Woodward (Deliciously Ella) hat bei mir ein richtiges Umdenken stattgefunden!! Seitdem kann ich über meine einige „Makel“ an mir hinwegschauen. Ich habe gelernt, dass es darum geht zu feiern, dass ich gesund und am Leben bin und ich einen Körper habe, mit dem ich das erleben kann. Social Media kann also auch gute Einflüsse haben. Doch immer mehr habe ich das Gefühl, dass das Ausnahmeerscheinungen werden! Wenn man beim scrollen oder durch die Empfehlungen bei Insta oder facebook ständig den gleichen Körpertyp sieht, die scheinbar mühelos perfekten Profile, das macht was mit einem! Egal ob man will oder nicht. Ich bin froh in einem Alter zu sein, indem ich damit umgehen kann. Aber als Teenager, ich weiß nicht was das mit mir gemacht hätte.

    Vielen Dank, dass du uns offen an deinem Gedanken teilhaben lässt!!

  • 30
    08
    2017
    17

    Liebe Sarah,

    ich finde es immer wieder klasse, dass Du auch solch kontroverse Themen aufgreifst und zur Diskussion stellst. Bestimmt ist das alles für Dich und das Umfeld, indem du Dich beruflich befindest, noch schwieriger, nicht mal ins Zweifeln zu kommen.

    Letztendlich kann ich für mich persönlich sprechen, dass mich das Älter- und Mutterwerden viel viel gelassener gemacht hat. Ich bin fast mein halbes Leben mit meinem Mann zusammen (und er macht mir noch immer Komplimente), wir haben gesunde Kinder, wir selbst sind fit und gesund, gehen gemeinsam durchs Leben und durch dick und dünn. Mehr möchte ich persönlich gar nicht. Hätte ich die Garantie, dass wir alle sehr lange und gesund leben würden, dann würde ich mir freiwillig jede Narbe und jeden Pickel und jede Speckrolle dieser Welt geben.

    Was ich persönlich halt nicht mehr verstehe ist, dass sich Frauen, gerade auch in unserem Alter, noch immer von so einem „Quatsch“ wie Instagram beeinflussen lassen. Weiß doch jeder, dass da mega viel manipuliert wird. Und ganz ehrlich: Wen juckt Instagram? Wichtiger ist doch, dass man in der Offline-Welt ein gutes Leben führt, Freunde hat, die einen wegen der eigenen Persönlichkeit mögen, Gesundheit, schöne Zeit mit Lieblingsmenschen, Erlebnisse.

    Ich selbst nutze Instagram aus Spaß, sehe natürlich auch die megamäßige Verlogenheit dieser App. Jeden Tag folgen mit viele neue Leute, und am nächsten Tag sind alle wieder entfolgt und noch mehr. Ganz ehrlich: Solchen Leuten, fremden Leuten braucht man doch nix beweisen. Denen möchte ich weder im Online- noch im Offline-Leben begegnen. Diese getunte Selbstdarstellerei, das Gieren nach Bestätigung… was sind das denn bitte für Charaktereigenschaftten? Gefällt mir nicht und sowas möchte ich auch nicht um mich haben.

    So, jetzt ist mein Kommentar doch etwas länger geworden. ;-)

    Ganz herzliche Grüße aus Frankfurt

  • 30
    08
    2017
    17

    Liebe Sarah,
    ein wirklich toll geschriebener Beitrag zu einem extrem wichtigen Thema. Den Kommentar deine Freundin Maike kann ich ebenfalls nur unterschreiben. Ich bin mittlerweile in einem Alter, in dem ich die meisten Dinge einfach nur belächeln oder mit dem Kopf schütteln kann. Allerdings können das die meisten jungen Mädels nicht. Sie leben das Social Media Zeitalter und leider wird ihnen dort alles andere als die Realität vorgelebt.
    Wie man hier den richtigen Spagat finden kann, finde ich äußerst schwierig. Allerdings sollten wir „Älteren“ immerhin mit einem guten Beispiel vorangehen und die wahre Schönheit hervorheben und das ist nie die äußere…

  • 01
    09
    2017
    17
    Lakritz

    Hallo,
    ich lese schon seit langer Zeit deinen Blog bzw. gucke mir die Outfits an. Ich habe aber noch nie etwas geschrieben, glaube ich.
    Witzigerweise kam ich auf deinen hier auch verlinkten Post, als ich als Suche eingab „Blogs normalgewichtiger Frauen“ o.ä.
    Ich bin es leid, das eine oder andere Extrem zu sehen.
    Und zwar, weil es nicht gesund ist. Es ist nicht gesund, übergewichtig zu sein und es ist sicher nicht gesund, stark untergewichtig zu sein. Mir ist schon auch klar, dass der ein oder andere ein wenig in die eine oder andere Richtung ausschlägt sozusagen, obwohl er sich bemüht, aus gesundheitlichen Gründen dagegen zu steuern. Bitte fühlt euch nicht angesprochen. Aber die Blogs, die Dicksein oder Magersein verherrlichen, verstehe ich (insbesonders als Mutter nicht mehr). Solange man mit Unter- oder Übergewicht gesund ist, ist ja auch alles gut. Nur häufig ist das langfristig nicht so. Deshalb, weil ich nach den Geburten meiner Kinder verstanden habe (mit viel Training etc), dass es nicht selbstverständlich ist, gesund zu sein und einen starken Körper zu haben (Stichwort: Beckenboden! Ein Muskel, den man auf Instagram ganz schlecht abfeiern kann, der aber irre wichtig ist!), bin ich aktuell dabei, trotz (hohem) Normalgewicht noch weiter abzunehmen. Und klar, ich mag mich etwas dünner auch lieber. Aber ganz sicher auch nicht untergewichtig. Ich kann hier auch nur für mich sprechen und möchte niemanden diskriminieren, aber wiegesagt: Ich finde beide, aktuell modernen Extreme als Vorbild für Kinder nicht ok. Auf eine künstlerische Art und Weise finde ich viele Körperformen wunderschön, das steht außer Frage. Aber wenn das Ganze einen Vorbildcharakter annimmt und suggerieren soll, es sei gesund, magersüchtig oder adipös zu sein, dann ist das nicht ok.
    Liebe Grüße und weiter so auf deinem normalgewichtigen Blog! ;)
    Lakritz in einer Gr. 40/42 und in einem einigermaßen gesunden Körper, dank Ernährung, Bewegung, viel Glück und ein wenig Spaß :)
    PS: Interessant sind auch die Bemerkungen. Solange ich in einem der beiden Extreme weilte (ich kenne eben seit meiner Teenyzeit auch so einige Formen meiner selbst ;), gabs keine Bemerkung, aber änderte sich das gerade sagte man mir als Normalgewichtiger, ich sei zu dünn oder als Dicke, ich sei doch gerade richtig und kurvig.

  • 01
    09
    2017
    17
    Lakritz

    Mein Post ist weg. Mein Fazit zu beiden aktuell vorherrschenden Extremen „Untergewichtige versus Adipöse“ ist folgendes: Bandscheiben und der Beckenboden werden selten optisch auf Instagram inszeniert ;). Sind sie schrott, ist das aber blöd. Da ist es dann egal, wie wunderschön man sich selber in einem ungesunden Extrem findet.
    Und ich will damit niemanden beleidigen, sondern mal einfach anregen, seine Gesundheit zu schätzen und zu forcieren. Durch Bewegung und Ernährung und Achtsamkeit (und wenn man das ist, was mir auch nicht immer gelingt – muss man weder hungern noch überessen). Dein Blog ist schön. Und du bist herrlich normalgewichtig. Danke!

  • 01
    09
    2017
    17
    Lakritz

    ….sind wohl doch beide Posts da ;).
    Achso und warum ich so auf die „Extreme schimpfe“: Sowohl aus eigener Efrahrung und aus der Erfahrung von (meist weiblichen) Freunden weiß ich, wie schmerzhaft der Weg heraus ist aus dem ein oder anderen. (Vielleicht unterstelle ich ja an dieser Stelle auch fälschlicherweise, dass hinter dem zu dünn- oder zu dick- Sein immer etwas psycholgisches steht…. wiegesagt, ich möchte niemandem zu nahe treten oder gar verletzen.). Die Muster, die oft zu einem der beiden Extreme führen (Magersucht, Bulimie, Bingeeating…) sind einfach gefährlich und schmerzhaft für Betroffene. Und ich frage mich, warum es keinen „Trend“ gibt, normalgewichtige Menschen zu zeigen. Polarisiert wahrscheinlich nicht. Ich finde es schon gut, dass es nunmehr auch dicke Models gibt und nicht nur dünne. Aber ich habe für mich gemerkt, dass meine körperliche Balance und meine innere auch schon zusammenhängen…auch gewichtsbezogen.

  • 01
    09
    2017
    17
    Lakritz

    und zu dem Thema: Männer stehen mehr auf dünne Frauen…. Ich weiß nicht, ich habe andere Erfahrungen gemacht und „dünn“ war ich nie. Zwar stimmt es schon, dass sie auch Übergewicht im Allgemeinen vielleicht als optisches Auswahlkriterium favorisieren, aber ich habe scho viele Männer sagen hören, dass ihnen zu dünn nicht gefällt. Und die meisten sind lange nicht so perfektionistisch, wie wir Frauen es sind. Fragt mal euren Kerl, ob er eure Dehnungsstreifen/Cellulitis (hat ja fast jede Frau, auch wenn Instagram was anderes sagt….) hässlich findet. Antwort in meinem Fall: Neihein?! Was meinst du?. Meinere hat mir auch ganz klar gesagt (als ich mal Richtung 36 tendierte….), dass es für ihn jetzt reicht, er fände meine Figur klasse, wie sie ist. Und ehrlichgesagt, meistens nervt ihn dieses Thema einfach nur. („Nimm doch halt einfach ein bisschen ab, wenn es DICH stört…und rede nicht so viel drüber“ ;)). Aber es stimmt schon, der Eindruck, man müsse perfekt manikürt, pedikürt, frisiert, entwachst, gestylt, geschminkt und schlank sein, könnte sich einem sehr jungen Mädchen, das noch nicht so viel Lebenserfahurng hat, übel mitspielen.
    Dabei sind die meisten Frauen im Normalzustand (Achtung Ironie!) bei normaler Bewegung ;) an machen Stellen zu rund, an manchen zu dünn (ironisch!), behaart, wo sie nicht behaart sein sollten, evtl mit zu wenig Haar am Kopf und das auch noch in der falschen Farbe ;) und der falschen Form der Brüste, des Pos, des Bauchs etc. Dazu vielleicht noch: Ein Freund sagte mir mal über seine Freundin: Sie ist so eine große, starke Frau und ich liebe die graue Strähne in ihrem Haar. Tjaha, es sind doch die Besonderheiten, die uns unterscheiden, einzigartig und liebenswert machen. So sehr wir uns gegen sie wehren. Und es braucht manchmal einen zweiten Menschen mit einem Herzen voller Liebe, um das auch zu erkennen.

  • 01
    09
    2017
    17
    Lakritz

    „Übergewicht NICHT favorisieren“ sollte es oben heißen.

  • 09
    09
    2017
    17
    Denise

    Sehr tolle Worte zu einem sehr erschreckenden Phänomen dank Social Media. Ich habe ebenfalls im Alter von 18 angefangen zu Modeln und musste diese schmerzhafte Erfahrung des „du passt leider nicht zu uns, wir suchen jemand dünneren/größeren/hübscheren“ machen. Und ich gestehe, dass diese gestörte Wahrnehmung mich heute noch zu oft heimsucht. Ich betrachte meinen Körper ganz anders als Freundinnen, die diesem irrsinnigen Wahn nicht ausgesetzt waren und ich beneide sie darum. Mit 27 habe ich jetzt natürlich einen anderen Blickwinkel auf dieses gestörte Körpergefühl, aber ertappe mich selbst noch oft beim „oh wow toller Bauch, hatte ich auch mal… mist“ denken! Doch genau wie du sagst, ich finde es geht viel mehr darum was wir können und was uns ausmacht! Toughe junge Frauen/Mädels interessieren mich doch viel mehr und mit denen kann man wenigstens ein gescheites Gespräch führen!

    Toller Artikel!

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