In den letzten Tagen häuften sich die schlechten Nachrichten: Amy Winehouse ist offensichtlich an einer Überdosis gestorben, und in Norwegen gab es ein furchtbares Attentat, bei dem fast 100 Menschen ihr Leben ließen. Amy Winehouse kannten wir schon vorher, die Opfer des Attentats nicht. Mich schockt unser Verhalten. Wir trauern um eine Person, die wir zwar nicht persönlich kannten, aber oftmals im Fernsehen und in Magazinen sahen, und die ihren Tod in gewisser Weise selbst zu verantworten hat. Die Menschen in Norwegen waren unschuldig, zum größten Teil noch sehr jung, und wurden Opfer eines grausamen Verbrechens. Jetzt sehe ich auf Facebook viele Freunde, die Gruppen wie „R.I.P. Amy Winehouse“ beitreten, die Pinnwände sind voll von ihren Liedern, und alle sprechen nur von Amy. Ja, auch ich war gestern geschockt, als ich von Amys Tod erfahren habe. Vor vier Jahren habe ich sie einmal live auf der Bühne gesehen, und schon damals war sie ein von Drogen gezeichneter Schatten ihrer selbst. Irgendwie haben wir es alle kommen sehen, und dennoch schockt uns die Nachricht ihres Todes. Und natürlich dürfen wir um solch ein großes Talent der Musikbranche trauern. Aber ich finde auch, dass wir uns mal bewusst machen sollten, dass der Tod der Sängerin nicht die tragischste Nachricht der letzten Tage war.