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Ich will einmal ganz ehrlich sein: Neue Kollektionen schaue ich mir viel lieber in einem Showroom als auf einem Laufsteg an. Natürlich sind die großartig inszenierten Fashion Shows von den ganz Großen wie Chanel oder Louis Vuitton (Ich erinnere mich zu gerne an die wundervollen Gesamtkunstwerke, die Marc Jacobs für Louis Vuitton errichtete, und fühle mich immer noch sehr geehrt, dass ich bei drei seiner Shows dabei sein durfte), immer etwas ganz Besonderes. Aber im Normalfall gibt es bei einer Fashion Show nicht wie beispielsweise bei Tommy Hilfiger vor zwei Wochen ein Kreuzfahrtschiff als Location, sondern einen ganz klassischen Runway ohne Schnickschnack, auf dem die Models auf und ab laufen. Man sieht die Looks im Ganzen, aber Details sind maximal nur aus der Front Row gut erkennbar. Im Showroom kann man stattdessen die Kleidungsstücke berühren und meist sogar anprobieren, die kostbaren Materialien fühlen und jedes kunstvoll gearbeitete Detail erkennen. Außerdem hat man bei sogenannten Re-Sees (Die Kollektionen werden der Presse nach der Fashion Show noch einmal präsentiert) und Press Days immer die Möglichkeit, sich ausführlich mit den Machern der Marke zu unterhalten und potentielle gemeinsame Projekte zu besprechen. In New York habe ich unter anderem den Showroom von Diane von Furstenberg im Meatpacking District besucht, um mir die brandneue Kollektion anzusehen.

Im Showroom von Diane von Furstenberg in New York City

Ich schreibe bewusst nicht „Fall/Winter 2016/2017“, auch wenn es sich um die Kollektion für das Sprätjahr 2016 handelte. Denn eines ist neu: Einige Stücke kann man bereits jetzt kaufen. In der Modewelt geschieht gerade der wohl größte Wandel der letzten Jahre, ja Jahrzehnte. Die klassischen Saisons sind passé. Alles wird schneller, greifbarer, passt sich an das Blitz-Tempo der Social Media Kanäle an. Neue Kollektionen sind auf dem Laufsteg zu sehen und der Konsument kann sie SOFORT kaufen. Internationale Topmarken wie Burberry, Michael Kors und nun auch Diane von Furstenberg machen es vor, und ich bin mir sicher, dass (fast) alle Designer nachziehen werden. Ich freue mich sehr über diese Entwicklung. Denn meiner Meinung nach ist das Konzept, Kollektionen fast ein Jahr im Vorfeld zu zeigen, in der heutigen Zeit völlig überholt und eine Änderung längst überfällig.

Doch zurück zu Diane von Furstenberg. Wer das sogenannte Studio (ein großer, loftartiger, zweistöckiger Showroom) im Meatpacking District betritt, dem sticht sofort ihr Motto in Form von großen, pinkfarbenen Leuchtbuchstaben ins Auge „Feel like a woman. Wear a dress!“

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